Der Seehasenflüsterer

Mit unfassbaren Sichtweiten wurden wir heute morgen belohnt. Die Trockentauchsportfreunde Torsten, Daniel und ich legten das Trockentauchsportzeug an, prüften beim üblichen Buddie-Check die Funktionsfähigkeit unseres Equipments und stiegen über die Treppe zum Hausriff hinab in die 8° Celsius frische Ostsee. Ein ganz anderes Tauchgefühl stellte sich heute ein, da die sonst übliche Nähe zum Tauchpartner gar nicht notwendig war. Vom Partnerverlust spricht man im Leben über Wasser, wenn der Partner auszieht, wegzieht, sich aus anderen Gründen trennt und damit verlustig geht. Um unter Wasser vom selben Zustand zu sprechen, reicht es dagegen bereits aus, wenn man sich aus den Augen bzw. der Tauchermaske verliert. Das ist in der Ostsee im ufernahen Bereich regelmäßig und durchschnittlich der Fall, sobald man mehr als fünf Meter voneienander entfernt ist. Heute jedoch nicht, denn selbst bei einem Abstand von zwanzig Metern hätte man den Tauchpartner bei diesem Tauchgang sehen können. Unglaublich! Da bekam "Fernsehen" eine ganz neue Bedeutung für uns. Und alles in Farbe - zwar überwiegend im ostseetypischen Grün, aber immerhin.

So bot sich heute die Gelegenheit, nicht nur im Makrobereich nach Kleinen Felsengarnelen, Muscheln und Grasnadeln Ausschau zu halten, sondern den Blick auch mal in die Ferne schweifen zu lassen, um Schwarmfische oder Hornhechte zu entdecken. Einige Sandaal-Schwärme zogen dann auch an uns vorbei. Schwarmtastisch!

Etwas mehr als 70 Minuten lang konnten wir uns an dem Unterwasserweitsehen erfreuen und beim anschließenden Deko-Kaffee am Kiosk neben dem Seepferdchen die Weitsichtigkeit unseres Hausriffs auswerten und im Logbuch verewigen.

#diveandsmile