Um es vorweg zu nehmen: Kein noch so schöner Vortrag der Sternensinger hätte so biblisch-gut sein können, wie heute die Sicht im türkis-grünen Ostseewasser. Wind und Welle hatten sich wider Erwarten zum Wochenende hin beruhigt und – bewusst oder nicht – einen Tauchgang für uns in Aussicht gestellt. Diese Chance wollten wir nutzen.
Geplant, gepackt, gefahren.
Freudig erregt näherten wir uns dem ursprünglich geplanten Tauchplatz am Feriencamp in Börgerende. Verstärkt wurde die Vorfreude durch lebendiges Treiben auf dem Parkplatz – auch das ließ unsere Taucherherzen höher schlagen. Bei näherem Hinsehen wurde allerdings klar, dass sich die zehn bis zwölf Männer für ihr Hobby anrödelten, dass mit unserem (fast) nicht zu vereinbaren ist: Angeln!
Nach heftiger Schnappatmung und einer kurzen Beruhigungsphase glichen wir mit Ruhepuls unsere konträren Interessen und Begehrlichkeiten um die Wasserfläche miteinander ab und überließen Petris Jüngern sowohl Park- als auch Tauchplatz.
Schade, aber wer hängt schon gerne selbst am Haken?
Nach einem seriös artikulierten „Petri Heil“ traten wir den geordneten Rückzug an. Der Umzug sollte sich lohnen, denn unsere „heiligen drei Könige“ waren bereits am Hausriff in Nienhagen. Auf einem weit ausholenden Nordost-Nord-West-Südwest-Süd-Kurs trafen wir sie im Seegras und am bzw. zwischen dem Geröll liegend: Seeskorpion, Scholle und Butterfisch. Letztere folgte offensichtlich dem verbliebenen Seestern (siehe Bild #5 in der Galerie).
Möglicherweise hätte etwas Myrrhe gegen meine leicht unterkühlten Finger geholfen, die ich mir während der fast 80 Minuten im 4,4° Celsius frischen Ostseewasser holte. Gold und Weihrauch gab es für uns aber auch nicht. Blieben nur die Eindrücke eines famous-knackigen Tauchgangs.
#diveandsmile
Was es sonst noch zu sehen gab:
Weitere Informationen
Gewässer: Ostsee
Art des Tauchgangs: Fotografie, early-morning, Strömung, Relax
Tiefe: 5,5m
Wasser: 4,4°C
Luft: 5°C
Sichtverhältnisse: sehr gut