Wider Erwarten konnten Trockentauchsportfreund Torsten und ich unseren Pressluftentzug endlich beenden, da der Wind an diesem Samstag zumindest kurzzeitig abschwächte, auf Süd drehte – damit ablandig wehte – und damit am Hausriff in Nienhagen für eine relativ ruhige Wasseroberfläche sorgte.
Im ufernahen Bereich war nach dem Abtauchen nicht mal der Trockentauchhandschuh vor den Maskengläsern zu sehen. Also hieß es an der Wasseroberfläche gute einhundert Meter Richtung Nord zu paddeln und dort abzutauchen. Unterhalb von etwa drei Metern Tiefe klarte das Wasser etwas auf und nahm seinen typisch smaragdgrünen Schimmer an, denn sogar die Sonne kämpfte sich durch die leichten Herbstwolken.
Bei leichter Dühnung trafen wir bei schon deutlich gesunkener Wasseremperatur auf einige Seesterne, Strandschnecken, Plattfische und Reste von Rot- bzw. Braunalgen. Wer kann es auch schon bei 5 bis 7° Celsius aushalten? An solch extreme Lebensbedingungen sind vergleichsweise wenige Arten angepasst. Im Sommer bis zu 20° Celsius warmes und im Winter bis zum Gefrierpunkt frisches Wasser – um darin (über)leben zu können gehört eine Menge Durchhaltevermögen.
Wir zum Beispiel hatten bereits nach 70 Minuten in unserem – zumindest zeitweise gemeinsamen – Element genug. Mit zumeist wasserdichten Trockentauchanzug, 12 Kilogramm Blei an den Hüften, dickem Weezle-Unterzieher, 10 Millimeter starkem Neopren auf dem Kopf und 2.400 Litern gepresster Luft auf dem Rücken hält es der durchschnittlich gut ausgestattete Tauchsportfreund ohne zu frieren kaum länger als eine Stunde aus. Selbstverständlich gibt es auch in der Tauchsportgemeinde ganz harte Hunde, bei denen die Stunde sogar 180 Minuten (oder mehr) hat. Tja.
#diveandsmile
Was es sonst noch zu sehen gab:
Weitere Informationen
Art des Tauchgangs: Fotografie, Relax
Tiefe: 5,5m
Wasser: 6°C
Luft: 10°C
Sichtverhältnisse: glasklar!