Der mit dem Seehasen tanzt

Bis zur Wende ging es sonntags am Nachmittag zum Tanztee in das Hotel Neptun nach Rostock-Warnemünde. Das unsere Entdeckungstour zum Schlepper der Kriegsmarine ein solcher wird, war so unerwartet wie beeindruckend.

Der Schlepper der Kriegsmarine liegt nicht weit vor der Warnemünder Küste – das Hotel Neptun liegt in Sichtweite. Das „jungfäuliche“ Wrack scheint aus den 30er-Jahren zu stammen. Einen Stiefel, Batterien, einen Dieselmotor oder eine Dampfmaschine haben wir noch an dem ca. 25 Meter langen und knapp 8 Meter breiten Wrack finden können. Der Schlepper scheint mittschiffs auf der Steuerbord-Seite einen Treffer abbekommen zu haben und anschließend in 9 Meter Tiefe gesunken zu sein. Traurig für die Mannschaft damals und gut für die tauchende Gemeinde heute.

Das Wrack liegt seit geschätzten 70 Jahren auf dem Grund im Sand und ist wie üblich von Muscheln übersäht. Im Innern bietet das Wrack Schutz. Am Heck trafen wir einen Seehasen, der mit uns „tanzen“ wollte. Nicht der übliche Fluchtreflex war bei dem farbenfrohen Namensvetter, des am kommenden Wochenende aktiven, eierversteckenden Vierbeiner, zu beobachten. Das ganze Gegenteil war der Fall: Lampe und Kamera von Tauchsportfreund Torsten waren höchstinteressant für den Seehasen! Geschlagene fünf Minuten spielte und tanzte Meister Lampe der Ostsee zwischen Brutplatz und uns hin und her.

Beeindruckend!

Bis zum Ende der Brutzeit werden die Seehasenmännchen im flachen Wasser zu finden sein – nachdem die Brutpflege dann abgeschlossen ist, geht es wieder in die tieferen Gefilde zurück. Dann lassen die Begegnung mit den ortstreuen und lustigen Gesellen bis zum kommenden Jahr auf sich warten.