Halloween, hallo Hausriff!

Am letzten (Sonn)Tag im Oktober trieben wieder einmal kleine Geister, alte Hexen und gruselige Gestalten an Land ihr Unwesen. In der Ostsee, am Hausriff vor dem Strand von Börgerende, trieben Trockentauchsportfreund Torsten und ich bei gespenstisch guter Sicht mit der Strömung zu den Mergelbänken.

Auf dem ausgesprochen entspannten Hinweg auf 330 ° Nordnordwest fanden wir zwar keine Kürbisse und weder Süßes noch Saures, dafür aber kleine Ostseegarnelen, Seenadeln, Seestichlinge, einige Plattfische, Seesterne, Grundeln, Krabben sowie einen Dorsch. Letzterer suchte Schutz in einer Merkelbank – sehr wahrscheinlich vor uns, den gruseligen schwarzen Gestalten mit Maske. Ist doch klar – so klar wie die Sicht heute unter Wasser.

Südwind hatte seit Tagen die Bedingungen für einen entspannten Tauchgang an unserem Hausriff geschaffen. Weder Wind noch Welle konnten irgendetwas im Wasser aufwirbeln, sodass wir mindestens 8 Meter, teilweise fast doppelt soweit sehen konnten. So behielten wir unseren Tauchplatz rund um die Mergelbänke gut im Blick und hätten furchterregende Horrorclowns, degenerierte Zombies und sonstige verlorene Existenzen rechtzeitig entdecken können. Zum Glück blieben wir auf unserem 90 minütigen Unterwasserspaziergang von diesen furchteinflößenden Begegnungen verschont. Wir hatten ohnehin Süßes nicht dabei – aber Saures gab es trotzdem nicht für uns. Sehr schön!

Komischer Kürbis! dachte ich wenig später an einem Geröllfeld, zwischen Seegraswiesen und den ersten Mergelbänken.

Bei genauem Hinsehen und mit freundlicher Unterstützung der etwa 8.000 Lumen meiner Unterwasserlampe, entpuppte sich das Knäuel jedoch als Butterfisch. Definitiv eine gute Verkleidung, dachte ich kurz bei mir, während ich meine Kamera in den Movie-Modus skippte und den gar nicht gruseligen Moment im bewegten Bildern festhalten wollte (siehe Video). Eine kurze Weile zogen wir dann noch gemeinsam „um die Häuser“. Dann trennten sich unsere Wege – der Butterfisch suchte weiter, vermutlich nach etwas „Süßem“. Wir bekamen dann doch noch etwas „Saures“, da wir gegen die (leichte) Strömung zurück zum Ufer paddeln mussten. Aber auch das konnte die Freude über diesen dezent-aufregenden Tauchgang nicht trüben.

#diveandsmile

Butterfisch!

Was es noch so zu sehen gab:

Weitere Informationen

Gewässer: Ostsee
Art des Tauchgangs: Fotografie, early-morning, Relax
Tiefe: bis 5,5 m
Wasser: 12 °C
Luft: 14 °C
Sichtverhältnisse: sehr gut