Zwei Tauchtage an denen wir fast sechs Stunden unter Wasser bleiben und dabei vier 12-Liter-Flaschen leeren konnten, hinterließen weder Kopfschmerzen noch andere nennenswerten Spuren. Der Himmel und die spiegelglatte Wasseroberfläche waren das einzig „blaue“ für uns.
Zum Pfingstfest 2016 durchkreuzte das überaus stürmische Wetter in Norddeutschland alle möglicherweise vorhandenen Taucherträume. Gut dass wir eine Woche zuvor den Herren- und den darauf folgenden Brückentag für den Unterwassersport nutzten und unseren Bollerwagen nicht mit Hochprozentigem sondern nur mit 21-prozentigem „Stoff“ beluden.
Oben blau und unten grün
so hatten wir es für Herrentag bestellt – und bekommen. Und so ging unsere Fahrt nicht gen Himmel, wie bei so mancher Feiertagsgemeinschaft, sondern nach unten, der Ostsee auf den grünen Grund. In Nienhagen trafen wir bei zwei ausgedehnten Unterwasserspaziergängen auf das kleine Holzwrack, den über und über mit Algen bewachsenen Anker, einen exorbitant großen Steinbutt, einige Flundern und Schollen, jede Menge bunte, rote und leuchtend grüne Algen. Herrlich!
Am nächsten Tag suchten wir das Große und Kleine Steinfeld in Kühlungsborn nach Nacktschnecken ab. Eine winzige Nacktschnecke sowie eine Seedahlie entdeckten wir zwischen dem Zuckertang und den Rotalgen im Geröll auf ca. 13 Metern Tiefe. Die zitronengelbe Glatte Prachtsternschnecke (lat. Cadlina laevis) und das vielarmige aber auch vielfarbige Tier mit dem blumigen Namen Seedahlie (lat. Tealia felina) kannte ich bisher nur aus der Nordsee – dort entdeckten wir so einige Exemplare bei unseren Tauchgängen 2014 in Skottevik. Das diese Tiere zwischenzeitlich den Weg in unsere Breitengrade zwischen Rerik und Wustrow gefunden haben, finde nicht nur ich äußerst bemerkenswert.
Bemerkenswert war an diesem Tag auf der Tauchbasisbaltic in Kühlungsborn auch ein lustiger Tauchsportclub aus Bremen. Offen gebliebene Trockentauchhandschuhe, ein zu dünner Neoprentauchanzug oder eine unpassende Kopfhaube verkürzen bei 6° Celsius frischem Ostseewasser das Tauchvergnügen erheblich. Dass solche Kleinigkeiten der Freude am Tauchsport keinen Abbruch tun müssen, stellten die Jungs von der Weser eindrucksvoll unter Beweis! Wirklich erstklassig – so wie deren heimischer Fussballclub auch in der kommenden Saison bleiben wird.
Dazu meinen Glückwunsch!
#diveandsmile
Was es sonst noch zu sehen gab:
