Nudis kennen keine Grenzen

Ein Spanier, ein Schweizer, ein Pole, ein Russe, ein paar Norweger, Dänen und Deutsche treffen sich ganz friedlich in den norwegischen Fjorden, um mit den Schnecken zu tauchen – mit Nacktschnecken! Muss man sich mal vorstellen.

Wegen Nacktschnecken aus Mitteleuropa extra nach Skandinavien reisen? Und dann noch fast im Winter, bei den Temperaturen? Nein danke! Das sagt hoffentlich jeder, der an die braunen oder schwarzen 6 bis 8 cm langen und vor allem glitschigen Gartenbewohner denkt, die mit unappetitlich schleimiger Spur in Omas Garten auch noch den besten Kopfsalat ungenießbar werden lassen.

Sorry, aber die Aussicht auf solche Tierbeobachtungen wären für Trockentauchsportfreund Torsten und mich sicher auch kein Grund gewesen, von Rostock aus auf eine fast 28-stündige Tour ins norwegische Vestlandet zu gehen. Fast acht Stunden mit dem Auto ins dänische Hirtshals, dann mit feierwütig-trinkfesten Norwegern und Dänen auf 16 1/2-stündiger Fährfahrt nach Bergen sowie weitere drei Auto-Stunden nach Dalsøyra nahmen wir jedoch gern und voller Vorfreude auf uns. Warum? Um endlich nach der zweiten coronabedingten Verschiebung mit den namensgleichen – jedoch aquamarin lebenden Tieren – am Hausriff des Gulen Dive Resorts auf Tauchstation zu gehen.

Und nicht nur wir waren aufgeregt auf die Nudibranch-Safari. In einer unglaublich faszinierenden Umgebung am Ausgang des Eidsfjorden in den Gulafjorden, startet die Safari seit 2010 jährlich zur besten Nudi-Zeit Ende März. In einer paneuropäisch-bunten Bubble von an Nudis interessierten Citizens und Scientists gaben wir uns unserem Hobby beziehungsweise der Profession für fast eine Woche hin. In Ørjans & Monicas Tauchbasis war alles dafür bestens vorbereitet. So tauchten, suchten, forschten, mikroskopierten, untersuchten und ordneten wir alles rund um die kleinen bis winzigen, possierlich-farbenfrohen bis abgefahren-freakigen Kiemenatmer. Die aus der Ordnung der Hinterkiemerschnecken zum Stamm der Weichtiere und zur Klasse der Schnecken gehörenden Nudibranchia sind die Namenspatronen für die Safari.

An den kommenden Tagen verordneten uns die Organisatoren folgendes Programm:

7 UhrAufstehen
8 Uhrfrühstücken
9 Uhrtauchen, Waffeln & Kaffee
11 UhrLecture
12 UhrArbeit im Labor, Mittag
14 Uhrtauchen, Waffeln & Kaffee
16 UhrLecture
17 Uhrtauchen, Arbeit im Labor
19 UhrAbendessen, Socializing, Arbeit im Labor

Na klar, etwas Schlaf wurde uns schon gegönnt – frei nach dem Motto: „Der Tag hat 24 Stunden und wem das nicht reicht, der nimmt einfach noch die Nacht dazu.“. Nichts für ungut, aber grenzloses Engagement konnte ob des spannend-vielschichtigen Themas der Safari und der hervorragenden Bedingungen in Tauchbasis und am Hausriff auch erwartet werden.

Bisher hatte ich jedenfalls kaum Begegnungen mit Nudis. Vor einigen Jahren verirrten sich nach heftigen Herbststürmen 2015 mit riesigem Salzwassereinbruch in die Ostsee mal ein paar Nudis an unsere Küste in der Mecklenburger Bucht – aber das war ’s dann auch schon. Etwa 3.000 verschiedene Arten Nudibranchia leben in den Meeren – warmes Flachwasser mögen die meisten Arten, aber kalt und tief darf es auch sein.Es gab eine Unmenge von Wissen zu den Arten aufzubauen, zu sammeln und auszutauschen – mindestens zu den Vertretern, die hier zu finden sein würden. Um das herauszufinden, dazu waren wir angereist. Tauchbürger im Dienst der Wissenschaft – Citizens meets Scientists.

Mindestens an den folgenden acht Arten schwebte ich in der Woche vorbei. Auf einem Dutzend Tauchgängen und insgesamt 13 1/2 Stunden konnte ich mich an den Nudis kaum sattsehen. Weiß, neongelb, hellgrün, orange, beige, rostbraun bis rot, hellgrau, blau-grau bis violett – in fast allen möglichen Farben präsentierten sich die possierlichen Tierchen auf Steinen, Geröll, Seetang, Algen oder Kelp sitzend, liegend, schleichend oder im Freiwasser schwebend. Als Nudi-Newbie bei fast jedem Tauchgang mit bloßem Auge eine „neue Art“ zu entdecken, das fetzte auf jeden Fall! Nudis ohne Ende, Nudis ohne Grenzen.

Polycera quadrilineata, Acanthodoris pilosa oder Aeolidia papillosa – wer es lateinisch mag ordnet die Nudibranchia nach der wissenschaftlichen Bezeichnung. Mir gefallen die schwedischen Namen wesentlich besser – Signalnuding, Långhornad sköldnuding oder Större snigelkott hören sich doch irgendwie niedlicher an, oder!? Und so ein bisschen bekommt man eine Vorstellung davon, wie das Tier aussehen könnte.

1 Dendronotus frondosus Fransträdnuding Zottige Bäumchenschnecke
Gut getarnt zieht die Zottige Bäumchenschnecke ihre Bahnen auf dem Grund des Meeres und könnte für irgendeine Wasserpflanze gehalten werden. Sobald sie Hydrozoenkolonien gefunden hat, ist sie glücklich und verputzt deren Polypen mit Freude. Mahlzeit!

2 Onchidoris muricata Småbubblig sköldnuding  Raue Sternschnecke
Kaum 1,5 Zentimeter kurz trägt die Raue Sternschnecke jede Menge nadelartige Knötchen auf ihrem Rücken spazieren. Wozu? Das weiß keiner so genau. Falls allerdings Moostierchen auf dem Weg liegen, ernährt sie sich davon.

3 Coryphella verrucosa Vårtborstnuding Rotrücken-Fadenschnecke
Die Fadenschnecke sucht und frisst Hydrozoen und baut deren Gift und Farbe in die eigene Cerata ein. So sehen sie ebenfalls schön rot bis rotbraun aus und schmecken den Fressfeinden ganz und gar nicht. Ganz schön clever!

4 Fjordia browni Bredringad borstnuding
Die braun-rote Fadenschnecke zieht am Hausriff entlang und findet das Futter mit ihren Rhinophores, den oberen „Hörnern“ am Kopf. Mit der Radula, ihrer Zunge, raspelt sie sich dann die Polypen verzehrfertig vom Stiel der Hydrozoe (siehe Bild).

5 Amphorina pallida Småfläckig rygghorning Blasse Ballon-Fadenschnecke
Mit rotbraunen und gelb-weißen Pigmenten schmückt die Blasse Ballon-Fadenschnecke ihren Körper und die Spitzen der verdickten Cerata. Naja, jeder tut, was er kann.

6 Polycera quadrilineata Signalnuding Gestreifte Hörnchenschnecke
Zumeist mit hübsch anzuschauenden gelben, neongelben, orangen, schwarzen Linien auf dem Rücken schleicht die Gestreifte Hörnchenschnecke in größeren Gruppen auf der Suche nach krustenbildenden Moostierchen über Kelp und Gestein. Mit saurem Sekret in der Haut wehrt sie Fressfeinde ab. Einfach nyddelig!

7 Aeolidia papillosa Större snigelkott Breitwarzige Fadenschnecke
Das robuste, bis zu 12 Zentimeter lange Tier, kommt weltweit an den Küsten vor. Es trägt mehr als 200 Cerata auf dem Rücken, ernährt sich von Seeanemonen und lässt sich von sogenannten Zooxanthellen mit Kohlenhydraten versorgen. Schnecke, das hat aber mindestens einen faden Beigeschmack! 

8 Acanthodoris pilosa Långhornad sköldnuding Weichwarzige Sternschnecke
Der Vielzahl an Papillen auf dem Rücken verdankt diese Nacktschnecke ihren Namen. Auf dem Speiseplan stehen dafür nur zwei Arten von Moostierchen – Flustrellidra und Alcyondium. Ziemlich wählerisch!

Citizen Science

Wenn der Wissenschaftler mit dem tauchenden Bürger ins Geschäft kommt – darüber klärte uns Torkild Bakken von der Norwegian University of Science and Technology in Trondheim in seiner Lecture am zweiten Tag auf: Tiere finden, Tiefe, Zeit und Wassertemperatur des Fundes vermerken, Umgebung und Nahrung der Tiere beobachten, ebenfalls fotografieren und hier hochladen artsdatabanken.no, gbif.org und schon können die Informationen in der Wissenschaftswelt verwendet werden. Welche Art kommt wann und wo unter welchen Bedingungen vor? Das hilft den Scientists, um die Tiere noch besser zu verstehen – auch und vor allem über einen längeren Zeitraum. Grenzenlose Möglichkeiten.
Bereits in der ersten Lecture „All about Nudis“ hatte uns Jørn Ari, Product Manager / Forskallings supervisor bei einem großen Beton-Schalungsspezialisten in Kopenhagen und Selfmade-Nudi-Experte über die Basics der schalenfreien Weichtiere aufgeklärt:

  • Nudi bedeutet nackt,
  • Branch bedeutet Kiemen,
  • Gill-Circle ist eine Reihe von Kiemen,
  • Rhinophores sind die Sinnesorgane der Nudis,
  • Cerata sind Fäden auf der Oberseite der Nudis und
  • Radula ist die Zunge.

Wie sind die wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter langen Meeresbewohner aufgebaut und eingefärbt? Welche Körperteile können genutzt werden, um die Tiere optisch zu unterscheiden? Was fressen die Nudis? Und, wo halten sich die farbenfrohen Gesellen unter Wasser überhaupt auf? 
Sofort konnten wir das erlangte Wissen bei den zwei bis drei täglichen Tauchgängen am Hausriff nutzen. Dabei hieß es „Augen auf ihr Safaristi!“ Kelp, Hydroids, Tote-Mann-Hand, Moostierchen, Schwämme sowie Eier von anderen Nudis lagen von nun an in unserem Fokus – denn dort würden sich die Subjekte unserer Begierde schließlich aufhalten. Außerdem gingen wir nicht wie sonst nur zum Spaß ins Wasser, denn seit Beginn der Safari im Jahr 2010 wird die Anzahl verschiedener Arten gezählt. Mehr als 70 Arten wurden bisher hier am Hausriff entdeckt – nicht jedes Jahr alle Arten, aber einige Dutzend waren es immer. Wer wollte, der konnte also Nudis vom Hausriff mitbringen – fachgerecht mit Meerwasser im geeigneten Behälter versteht sich – und anschließend im Labor untersuchen (lassen). Auch mir war es vergönnt eine Art zu entdecken (siehe Liste oben, Nummer 7). Ein blindes Huhn findet eben auch mal ein Korn. Die Aeolidia papillosa setzte ich auf die Liste, auf der sich am Ende der Safari insgesamt 35 Arten wieder fanden. 

Die Tiere zogen für die Dauer ihres Aufenthaltes ins „Nudi-Hotel“, dass eigens dafür seine Pforten öffnete (links im Bild). Die Temperatur im Hotel war auf die aktuelle Wassertemperatur im Eidsfjorden eingestellt: 6° Celsius und damit beste Bedingungen für unsere tierischen Gäste. Nach dem Hotelaufenthalt ging es für die Tiere selbstverständlich wieder zurück in die gewohnte Umgebung im Fjord.

Die meisten Nudis untersuchten wir im Labor, dass hinter dem Taucher-Treff „200Bar“ des Gulen Dive Resorts eingerichtet war. Das wohl-temperierte Nudi-Hotel, das schier unbegrenzte Fachwissen der Scientists sowie Fachbücher zur Bestimmung der Arten, jede Menge Utensilien und Mikroskope standen uns für die Arbeit im Labor zur Verfügung. Gut so, denn einige Arten ließen sich tatsächlich erst stark vergrößert entdecken.

Endgültige Sicherheit, zu welcher Art ein Exemplar gehört, erhält man erst mit einem DNA-Test. Wie unspannend! Interessanter war hingegen „Die kryptische und non-kryptische Klassifizierung der Arten und Specimen“. Dazu klärte uns Alexander „Sascha“ Martynov auf, der als Scientist an der Lomonossow-Universität in Moskau tätig ist. In seinem Vortrag stellte er uns den modernen Ansatz der Taxonomie ganz allgemeinverständlich vor. In der wissenschaftlichen Welt jedenfalls sorgte dieser Ansatz, der die tradierte Ordnung der Arten „auf den Kopf stellt“, allenthalben für reichlich Wirbel. Good bye Flavelina, welcome new kind of Nudis!

Sei ’s drum, den Nudis dürfte dieser Streit der Gelehrten egal sein. Ohne Grenzen spezialisieren sie sich in allen Meeren weiter. Unabhängig davon passen sie sich den Gegebenheiten so an, dass die Chancen zu überleben steigen.

Mit welchen evolutionären Schritten es die farbenfrohen Freunde bis heute geschafft haben, darüber informierte uns Christian Skauge, Fotograf, Performer, Editor, Tauchbegeisterter und Animateur der Nudibranch-Safari in einem seiner Vorträge:

  • zumeist ist die Zunge (Radula) optimal an das bevorzugte Futter angepasst, weswegen man die Nudis vor allem dort findet, wo deren Futter wächst bzw. lebt,
  • das Gift der verputzten Speisen findet sich häufig in den Spitzen der Fäden (Cerata) wieder, die bei Kontakt zu Fressfeinden abgegeben werden, was durchaus Schmerzen hervorrufen kann, die den Appetit nachhaltig verdirbt,
  • zur Fortpflanzung sind die Nudis jederzeit bereit – nackt sind sie ohnehin – und als zwittrige Lebewesen ist jeder Kontakt zur eigenen Art eine potentielle Möglichkeit zum Arterhalt (die dafür benötigten Organen befinden sich übrigens an der rechten Körperseite und rasten dort bei passendem Körperkontakt ein),
  • mal dient die Radula, ob ihres Eisenanteils, einem Kompass gleich als Navigationsinstrument (Tritonia Diomeda) und
  • mal wird die Fotosynthese genutzt, um Zucker zu produzieren, um sich mit dem Titel „Sugar Daddies of the seas“ schmücken zu können.

Da die Nudis kaum Fressfeinde haben, spielen Schnelligkeit und Tarnung für sie kaum eine Rolle. So sind die farbenprächtigen Meeresbewohner ausgesprochen dankbare Fotomotive für passionierte Unterwasser-Fotografen wie mich: sie sind bunt und hauen nicht so schnell ab! Fressen, Sex, fressen, Eier legen, fressen, Sex, fressen, Eier legen,… – „Das entspannte Leben der Nudis“ so fasste es dann auch ein Safaristi erfreut-nachdenklich aber zutreffend-knackig zusammen.

Nur kein Neid.

Die ausgesprochen interessanten Lectures wurden nur zum Tauchen, zur Nahrungsaufnahme und der Arbeit im Labor unterbrochen. Von morgens bis spät abends drehte sich alles um die Nudis: Entweder waren wir unter Wasser auf der Suche nach den Polycera, Coryphella & Co, schauten uns die eingesammelten Exemplare unter dem Mikroskop an, bestimmten in der historischen und/oder aktuellen Literatur die Arten, tauschten uns (überwiegend englisch sprechend) bei Frühstück, Mittag und Abendbrot, vor und nach den Tauchgängen und/oder beim Deko-Bier dazu aus.

Eine Woche im Zeichen der Nudis. Und der Waffeln.

Mit welcher Freude Steffi und Marek, seit Anfang März als Staff auf der Basis tätig, die hüftumfangvergrößernden Leckereien nach jedem Tauchgang zubereiteten, war einfach großartig. Flaschen füllen, Begleitung zum Einstieg vor und nach dem Tauchgang aus dem Wasser helfend sowie immer mindestens ein lächelndes Auge auf die Safari-Teilnehmer zu haben – einfach super, im Irgendwo im Nirgendwo so betreut zu werden, danke dafür ihr beiden!

Zurück zu den Waffeln. Der während der Kaltwasser-Tauchgänge erlittene Energieverlust ließ sich mit der kalorienreich-schmackhaften Sünde und einem heißen Kaffee jedenfalls bestens ausgleichen. Und auch wenn der übermäßige Genuss dieser norwegischen Spezialität unter Umständen zu mehr Gewicht und einem schwerem Gang führt, so konnte das jedenfalls nicht der Grund für das Erdbeben am frühen Morgen des zweiten Tages sein. Das muss klargestellt werden.

Wo sich sonst nur Schweinswal, Seeadler, Robbe, Schwan, Möwe, Ente sowie Mink blicken lassen, bebte das von der Eiszeit und den Gezeiten geformte Gestein im Vestland am 21.3. gegen 6:25 Uhr für fast eine halbe Minute. Außer das hier die hölzernen Wände etwas wackelten, richtete das Erdbeben zum Glück weiter nichts an – auch wenn es mit einer Stärke von 5,1 das heftigste geologische Ereignis der letzten dreißig Jahre gewesen ist.

Ein Aufreger war es allemal. Aber weiter im Geschäft bzw. am Hausriff.

Die erhofften Polarlichter ließen sich während der Nudibranch-Safari leider nicht blicken. Vorlieb nehmen mussten wir mit einigen spektakulären Sonnen- auf und Untergängen – fast so schön, wie bei uns an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. Man kann ja auch nicht alles haben.

Und noch etwas erinnerte uns an die heimischen Gefilde der Baltic-Sea zu dieser Zeit. Bei einigen Tauchgängen begegneten wir einem Seehasenbaby, einem Seehasenmännchen mit Gelege und einem Seehasen ohne Gelege. Einfach hyggelig! Die Lumpfische kennen offenbar auch keine Grenzen. Tja.

Torstens Wunschtraum wäre übrigens eine Halb- und Halbaufnahme gewesen mit Orca und Nudi in der unteren Hälfte sowie der grün leuchtenden Aurora Borealis in der oberen. Unrealistisch? Vielleicht, aber immerhin eine schöne Vorstellung.

Plastic Passion – Umwelt schützen

Ørjan, Betreiber der weltweit ersten CO2-neutral geführten Tauchbasis, klärte uns über seinen ganz besonderen Wunsch auf. Ein Wunsch, der uns allen am Herzen liegen sollte und für den Ørjan und sein Team seit zwei Jahren aktiv sind: Die Meere und Fjorde sollten frei von Plastik sein. Darum befreiten sie einen Teil der Fjorde von den synthetischen Resten der menschlichen (Un)Zivilisation. Die engagierten Umweltschützer sammelten mehr als 50 Tonnen Müll, der letztlich als Mikroplastik im Meer und damit potentiell in der Nahrungskette gelandet wäre. Unterstützt wurden die Aktivisten im Dienste der Umwelt von einem regionalen Kreditinstitut. Mit diesem Projekt wird das Bewusstsein für eine wichtige Aufgabe geschärft, für die es keinen Aufschub gibt. Zeiten, in denen Mikroplastik im menschlichen Blut nachgewiesen wird, verlangt sofortiges Handeln von uns – konsequent, grenzüberschreitend.

Fazit

Bis zum Ende der Safari entdeckten wir als Citizen mit und für die Scientists mehr als drei Dutzend verschiedene Arten Nudis. Wir lernten eine Menge über die Kiemenatmer und ihren schützenswerten Lebensraum. Plastik gehört fachgerecht entsorgt und nicht in unsere Gewässer. Wir hatten nach zwei Jahren Pandemie eine großartig-intensive Zeit in unserer kleinen Nudi-Bubble. Und auch wenn der Schatten des Invasionskrieges in der Ukraine bis an den nord-westlichen Rand Europas fiel, so setzte sich hier eine Erkenntnis durch: Menschen können zivilisiert-friedlich miteinander arbeiten, streiten, leben und Nudibranches kennen keine Grenzen.

Bubble @ Nudibranch-Safari zwo22 @ Gulen Dive Resort.

Links

artsdatabanken.no iNaturalist.org gbif.org Torkilds Nakensnegler-Blog Tauchbasis Gulen Dive Resort Beitrag zum Erdbeben am 21. März 2022 baltic-diver.net Zwei Taucher, ein Fjord!

Weitere Informationen zu den insgesamt 12 Tauchgängen

Gewässer: Norwegens Fjorde
Art des Tauchgangs: Check, Fotografie, early-morning, Strömung, Relax, Nudibranch-Safari
Tiefe: bis 21,7 m
Wasser: 5 bis 7 °C
Luft: bis 15 °C
Sichtverhältnisse: gut