Da die Seehasensaison gerade auf Hochtouren läuft und der Wind am Hausriff in Börgerende seit zwei Tagen schwach aus Süd wehte, beschlossen wir, wie bereits in der Vorwoche, auf Seehasenjagd zu gehen. Geschossen werden sollte jedoch wiederum nur mit dem Blitz aus unserer Unterwasserfotoausrüstung.
Verwundert rieben wir uns gleich nach dem Abtauchen die Maskengläser ob der außergewöhnlich guten Sicht und dachten natürlich wegen des heutigen Datums sofort an einen Aprilscherz. Aber nein, wir hatten heute einfach Glück und hofften das es so weitergehen würde. Und das tat es dann auch.
Ausgiebig konnten wir das Glück dann nach etwa 20 Minuten des Tauchgangs genießen, als wir uns einigermaßen vom ersten Schock dieser selten-opulenten Sichtweiten erholt hatten. Ein gar prächtiges Exemplar eines Seehasenmännchens fand Trockentauchsportfreund Torsten im Geröll zwischen den Seegraswiesen und den Mergelbänken.
Zu unserer Freude hatte der Lumpfisch sein prächtiges goldfarbenes Gelege zu bewachen, welches er sorgsam an einer Mulde im Stein angelegt hatte. Ob Zufall oder nicht – das Gelege war perfekt nach Süden ausgerichtet und so schien die Sonne, hier in etwa 4 Metern Wassertiefe, an diesem Morgen direkt auf den potentiellen Lumpfisch-Nachwuchs. Im nur ca. 4° Celsius frischen Wasser ist das sicher eine – wenn auch kleine – Hilfe. Direkt vor dem Gelege gab es ein frühstücksbrettgroßes, nicht von Muscheln bewachsenes Plateau, auf dem sich der in rot-weiß-schwarz gefärbte Bewacher mit Hilfe seines Saugnapfs „befestigen“ konnte – siehe Video!
Ein wirklich großartiger Moment, das Seehasenmännchen beim Bewachen seines Geleges zu erleben.
Die überaus gute Sicht hielt sich bis zu den Mergelbänken und rundete den Tauchgang vollends ab. Weder Welle, Strömung oder Dühnung trübten heute die fast 1,5 Stunden Tauchgenuss.
#diveandsmile